Die Lehre von
Yin -Yang
Die Lehre von Yin-Yang umfasst folgende vier Punkte:
1.
Yin und Yang als Gegensätze
Dies beschreibt die einfache Tatsache, dass alle Dinge oder Phänomene zwei gegensätzliche, Seiten enthalten. Beispiele dafür sind:
Yin Nacht Kälte Ruhe absteigend Speicherorgane Regen Winter unten |
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Yang Tag Hitze Bewegung aufsteigend Hohlorgane Sonnenschein Sommer oben |
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usw.
2.
Die gegenseitige Abhängigkeit von Yin und Yang
Eines ist nicht denkbar ohne das andere. Yang bedeutet oben, Yin bedeutet unten. Ohne Oben kann es kein Unten geben und umgekehrt.
3.
Die gegeinseitige Ergänzung und Begrenzung von Yin und Yang
Wenn sich das Yang zurückzieht, vergrössert sich das Yin, und wenn das Yin zurückzieht, vergrössert sich das Yang.
Ein Beispiel aus der Witterung der Jahreszeiten. Wenn das Wetter vom Winter über den Frühling bis zum Sommer immer heisser wird, entspricht dies einem sich zurückziehenden Yin bei Vergrösserung des Yang. Wird das Wetter vom Sommer über den Herbst zum Winter immer kälter, entspricht das einem Zurückgehen des Yang bei Vergrösserung des Yin. So erklärt man in China die Veränderung von Hitze und Kälte in den vier Jahreszeiten.
4.
Die gegenseitige Umwandlung von Yin und Yang
Beide Seiten der Yin-Yang Beziehung können sich nur bis zu einem bestimmten Grad entwickeln, bei dem sie sich dann in ihr Gegenteil umwandeln. Anders ausgedrückt: Wenn das Yin ein Maximum erreicht, wird es zum Yang, und umgekehrt.
Zum richtigen Verständnis der Theorie ist es wesentlich, diese vier einzelne Punkte nicht isoliert zu betrachten, sonder in ihrer wechselseitigen Verbindung im Ganzen.
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Wie entstand das Yin-Yang Symbol ?
ist ein weltbekanntes Symbol aus China. Es wird Yin-Yang bzw. Tai-Chi-Zeichen genannt . Tai-Chi stammt aus dem Weissheitsbuch I-Ging, das als Grundlage der chinesischen Philosophie bzw. aller Chinesischen Wissenschaften und somit auch die Basis für die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) dient. Es beschreibt die Entwicklung der natürlichen Phänomenen des Universums.
Die chinesischen Schriftzeichen von I-Ging sind 易經. Wobei das zweite Zeichen „Buch“ und das erste Zeichen Einfachheit bzw. Änderung bedeutet.
Da I-Ging mit einfachen Zeichen geschrieben worden ist, wird es auch als das „Buch der Einfachheit“ bzw. als das „Buch der Wandlung“ bezeichnet.
Das ursprüngliche chinesische Schriftzeichen von 易 ist:
Dieses Zeichen setzt sich zusammen aus der Oberseite Sonne und der Unterseite Mond.
Sonne und Mond wechseln sich ständig ab. Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter mit gleichzeitigem Aufgang des Mondes. Es folgt der Mond-Untergang mit dem Aufstieg der Sonne, usw. So entstehen die Tage und Nächte. Kurz ausgedrückt: es findet eine ewige Wandlung statt. Der Blick richtet sich für den, der die Wandlung erkannt hat, nicht mehr auf die Einzeldinge, sondern auf das unwandelbare ewige Gesetz, das in allem Wandel wirkt. Dieses Gesetzt ist das TAO, bzw. der SINN, der Lauf, das Eine in allem Vielem.
Die alten Weisen versuchten also durch Beobachtung auf das unwandelbare ewige Gesetz zu stoßen. Sie betrachteten das Universum und fanden die immer wiederkehrenden Saison- und jährlichen Zyklen.
Um das ewige Gesetz des Sonnenzyklus zu beschreiben wurde das Sternenbild „Der Grosse Wagen“ beobachtet sowie ein gerader Stab senkrecht in den Boden gesteckt und alle 15 Tage die Länge des Schattens über einen Zeitraum von einem Jahr notiert.
Großer Wagen
Durch die Beobachtung des „Großen Wagen“ sowie durch die Notierung der Schattenlänge stellten die alten Weisen die vier Himmelsrichtungen fest:
Die Richtung des Sonnenaufgangs ist der Osten; die Richtung des Sonnenuntergangs ist der Westen; die Richtung des kürzesten Schattens ist der Süden und die Richtung des längsten Schattens ist der Norden. Nachts ist die Richtung des Polarsterns der Norden.
Für die Saisonänderung gilt: Wenn der Grosse Wagen auf den Osten zeigt, ist es Frühling, wenn er auf den Süden zeigt, ist es Sommer. Zeigt er auf den Westen, so ist es Herbst und wenn der Grosse Wagen in den Norden Zeigt, ist es Winter.
Zudem schlossen sie aus der Länge des Schattens den Zeitpunkt der Sonnenwende. Der kürzeste Schatten ist in China am Tag der Sommer-Sonnenwende, und der längste am Tag der Winter-Sonnenwende anzutreffen.
Für die Entstehung des Tai-Chi-Zeichens werden nun 6 Kreise mit den gleichen Mittelpunkt in 24 Segmente geteilt. Die Schattenlängen werden jeweils mit der Länge des kürzesten Schattens (Sommer-Sonnenwende-Schattenlinie) abgezogen und dann beginnend an der Winter-Sonnenwende vom Mittelpunkt der Kreise an den Segmentlinien abgetragen.
Da die alten Weisen durch Beobachtung festgestellt hatten, dass die Qi-Energie die Richtung wechselt, werden die Schattenlängendifferenzen ab der Sommer-Sonnenwende die Linien vom äußeren Kreis gezeichnet.
Nachdem die Schattenlinien abgetragen sind, werden die Linie miteinander verbunden und der Yin-Bereich von der Sommer-Sonnenwende zur Winter-Sonnenwende verdunkelt. Aus diesem Sonnendiagramm lässt sich auch sehr gut den Sonnenbahnwinkel von 23°26’19’’ ablesen.
Die Sonnenbahn ist der scheinbare Weg der Sonne um die Erde. Sie ist im Verhältnis zum Erd-Äquatorde gekippt. Der Sonnenbahnwinkel im Jahr 2000 beträgt ca. 23°26' 19' '.
Der helle Bereich, an dem vermehrt Tageslicht herrscht, wird Yang (Sonne) genannt. Der dunkle Bereich hat weniger Tageslicht, dafür mehr Mondlicht, wird Yin (Mond) bezeichnet. Yang steht auch für Mann. Yin steht für Frau. Yang könnte nicht ohne Yin existieren. Yin konnte nicht ohne Yang geboren werden und wachsen. Yin beginnt bzw wird getragen an der Sommersonnenwende und Yang beginnt bzw, wird getragen an der Wintersonnenwende. Folglich wird ein kleiner Yin-Kreis als Symbol für einen Samen, auf der Sommersonnenwendeposition gezeichnet. Ein weiterer kleiner Yang-Kreis als Samen wird auf der Wintersonnenwendeposition gekennzeichnet.
Das Tai-Chi-Symbol ist somit ist eine chinesische Darstellung des gesamten himmlischen Phänomens. Es enthält den Zyklus der Sonne, die vier Jahreszeiten, das 24 Qi-Segment, die Grundlage des I-Ging sowie den chinesischen Kalender.
Die Tüchtigen nicht bevorzugen,
so macht man, dass das Volk nicht streitet.
Kostbarkeiten nicht schätzen,
so macht man, dass das Volk nicht stiehlt.
Nichts Begehrenswertes zeigen,
so macht man, dass des Volkes Herz nicht wirr wird.
(Laotse Tao Te King)